Höhentraining IHT

Den Begriff „Höhentraining“ kennen wir aus dem Sport.  Seit Jahrzehnten gehen Athleten regelmäßig für eine gewisse Zeit ins Hochgebirge, um dort zu trainieren. In der „dünnen“ Luft – also einer Luft mit einem niedrigeren Sauerstoffpartialdruck als in der Ebene- muss der Körper seinen Stoffwechsel anpassen, um in der großen Höhe zurecht zu kommen.

Dabei passieren zwei Dinge:

  1. Um eine weiterhin ausreichende Sauerstoffversorgung sicherzustellen, werden mehr rote Blutkörperchen (Erythrozyten) gebildet, deren Funktion der Sauerstofftransport ist. Somit kann pro Zeiteinheit mehr Sauerstoff durch den Körper transportiert werden.

  2. Sämtliche Zellen benötigen in der Höhe mehr Energie. Darum wird die Energieproduktion jeder einzelnen Körperzelle gesteigert.
Höhentraining

Verantwortlich für die Energieproduktion in den Zellen sind die sogenannten „Mitochondrien“. Sie werden deshalb auch als „Kraftwerke der Zellen“ bezeichnet. Alle wichtigen Stoffwechselprozesse finden hier statt. Jedoch können sie entweder durch Altern oder durch verschiedene Faktoren wie z.B. Erkrankungen oder schädliche Umwelteinflüsse in ihrer Funktion nachlassen. Dieses Phänomen nennt man Mitochondropathie und es führt u.a. zu Symptomen wie chronische Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Energielosigkeit aber auch Schlafstörungen oder Infektanfälligkeit. Da die Zellen jedes Organs Mitochondrien in sich tragen, kann bei einer Mitochondropathie verständlicherweise auch jedes Organsystem betroffen sein.

Durch das Training in der Höhe erneuern sich die Mitochondrien. Die alten und funktionsuntüchtigen sterben ab, die gesunden vermehren sich und damit werden die Zellen wieder in die Lage versetzt, mehr Energie zu liefern. Dies lässt sich in der Praxis mit dem sogenannten „Höhentraining“ imitieren. Man sitzt bequem in einem Liegestuhl und atmet über eine Maske aus einem Konzentrator Sauerstoff in wechselnder Konzentration, die individuell auf den Körper abgestimmt wird. Das Gerät misst dabei permanent den Sauerstoffgehalt im Blut, damit eine gewisse Schwelle nicht unterschritten wird. Bei ausreichender Wiederholung und ganz ohne körperliche Anstrengung kommt es zu den oben beschriebenen positiven Veränderungen im Stoffwechsel.

Am schnellsten bemerkbar für den Patienten/die Patientin ist die Besserung der ständigen Müdigkeit, die Wiederherstellung des Schlaf-Wach-Rhythmus und eine leichtere Atmung. Besonders Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen können hier enorm profitieren. Studien zeigen aber auch eine Verbesserung des Zuckerstoffwechsels, der Blutdruckwerte und durch die Anregung des Energiestoffwechsels eine Vereinfachung bei der Gewichtsabnahme.

In der aktuellen Pandemie-Lage hat sich das „Höhentraining“ besonders in der Behandlung von post-covid-Zuständen bewährt. Hauptsymptome nach einer Corona-Infektion (aber in einigen Fällen auch nach einer starken Reaktion auf die Covid-Impfung) sind auch chronische Müdigkeit, Energielosigkeit, Konzentrationsschwäche und Schwindel. Deshalb ist das „Höhentraining“ hier mittlerweile eine wunderbare Therapieoption.